Devélébé: Bau der Gesundheitsstation
Eine Kooperation mit VIAD (Village Initiative Action et Développement) Lomé
Land: Togo
Projektleitung: Senta Möller, Sabine Oliver
Fördersumme: 56.000 EUR
Laufzeit: 2004 – 2006
Lokaler Projektpartner: VIAD (Village Initiative Action et Développement) Lomé
Kontakt: Senta Möller, Sabine Oliver
In Dévélébé/Togo, im Buschland 110 km nördlich der Hauptstadt Lomé, entstand zwischen 2005 und 2007 eine ländliche Gesundheitsstation (Unité Villagoise de Santé). materra und das BMZ (Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung) haben den Bau der Gesundheitsstation finanziert, die heute als Anlaufstelle für Geburtshilfe, Schwangerenvorsorge, als Notfallambulanz, Apotheke und Beratungsstelle für Frauen in Hygiene, Kinderernährung, Impfungen, AIDS, Gesundheitsberatung (v.a. Malaria) Beschneidungsprävention und Frauenrechte sowie Einkommensgenerierenden Maßnahmen dient.
Die Gesundheitsstation versorgt eine Bevölkerung von mehr als 5.000 Menschen und befindet sich im Mittelpunkt einer Streubesiedelung im Umkreis von 15 Kilometern. Eine Grundschule und ein Fußballplatz ergänzt die Infrastruktur. Über Sonnenkollektoren werden die Kühlung der Medikamente, die Beleuchtung der Gesundheitsstation sowie der Betrieb einer Solarpumpe für die Wasserversorgung der Bevölkerung sichergestellt.
Über die solare Energieversorgung ist die Bevölkerung besonders glücklich, denn ein Stromaggregat musste bisher mit teurem Diesel betrieben werden und sein Betrieb verursachte viel Lärm.
Der Errichtung des Gesundheitszentrums wurde durch die Bevölkerung der Gemeinden initiiert und über die togolesische NRO VIAD (Village Initiative Action et Dévéloppement), die Grund und Boden zur Verfügung stellte und das Projektdurchführung organisierte, verwaltet.
Durch das Projekt wurde eine ländliche Gesundheitsstation (Unité Villagoise de Santé: im Folgenden UVS) errichtet, die als Anlaufstelle für Geburtshilfe, Schwangerenversorge, Notfallambulanz, Apotheke und Beratungsstelle für Frauen in Hygiene, Kinderernährung, Impfungen, AIDS, Gesundheitsberatung (v.a. Malaria) Beschneidungsprävention und Frauenrechte sowie Einkommensgenerierende Maßnahmen dient.
Das UVS liegt in Dévélébé, einem Dorf mit umliegender Streubesiedlung in weiteren sechs Dörfern im Umkreis von 15 km. Das Zentraldorf Dévélébé verfügt, durch den früheren Betrieb einer großen Palmmühle über eine gewisse Infrastruktur, wie z.B. eine Pumpe mit Wasserschloss, eine Grundschule und einen Fußballplatz und wird dadurch zum Mittelpunkt der umliegenden Gemeinden. Die Kommunen gehören zur Präfektur Agou und liegen 104 km nördlich von Lomé, an der Grenze zu Ghana. Die nächste Gebärstation in Bethesda ist 40 km, das nächste Hospital in Kpalimé ist 100 km entfernt. Die Gesamtbevölkerung wird auf mehr als 5.000 Menschen geschätzt.
Der Errichtung des Gesundheitszentrums wurde durch die Bevölkerung der Gemeinden initiert und über die NRO VIAD (Village Initiative Action et Dévéloppement), der Grund und Boden sowie die Gebäude gehören, organisiert und begleitet.
Das Projekt wurde vom 01.09.2005 bis zum 31.12.2007 durch die NRO VIAD, unter Mithilfe der Bevölkerung durchgeführt.
Die Lebensfähigkeit des UVS hängt davon ab, wie das Gesundheitszentrum von der Bevölkerung in Dévélébé akzeptiert, angenommen und frequentiert wird, den der Unterhalt für das Gesundheitszentrum muss durch eigene Einnahmen des Zentrums sichergestellt werden. Die Bevölkerung muss daher für Medikamente, Beratung und Behandlung einen finanziellen Beitrag leisten.
Die Personalkosten für Krankenschwester, Hebamme und Apothekenhelfer wird für das laufende Jahr durch die Partnerorganisation finanziert und sollen sodann vom togolesischen Gesundheitsministerium übernommen werden.
Klinik-ApothekeBis zum Tag der Einweihung des UVS am 4.4.2008 wurden ca. 60 Kinder im UVS geboren. Die Geburtsstation ist für eine Geburtenrate von 354 Geburten jährlich ausgelegt. Es ist also eine weitere Auslastung notwendig, die sich durch Reputation als Kranken- Schwangeren- und Notfallversorgung noch entwickeln muss.
Die Partnerorganisation VIAD entsendet jede Woche die Koordinatrice (Mme Tatey) von Lomé nach Dévélébé, die dort die Verwaltung des Zentrums kontrolliert, Informationsveranstaltungen und Ausbildungen mit den dortigen Frauengruppen durchführt und vor Ort sehr akzeptiert ist. Nachdem die Bevölkerung in allen umliegenden Dörfern bereits während der Bauphase durch Mme Tatey informatiert und für die Benutzung des UVS sensibilisiert wurde, wird nunmehr verstärkt die Fortbildung von Frauen in Einkommen-schaffenden Maßnahmen durch Mme Tatey im UVS betrieben.
materra hat für einkommenschaffende Maßnahmen Saatgut für die Anpflanzung und Herstellung von Artemisia annua von der Firma Anamed aus Deutschland mitgebracht, das zur Herstellung von Artemisia-Heiltee genutzt werden soll, welcher als Prävention und Behandlung von Malaria hervorragend geeignet ist. Die Pflanzen können zu einem Heiltee verarbeitet und verkauft werden. Die Firma Anamed hat in Kpalimé einen Mustergarten und wird die Anpflanzung in Dévélébé supervidieren.
materra hat ferner Kontakte zu deutschen Nichtregierungsorganisationen hergestellt, damit künftig im Zentrum Alphabetisierungsmaßnahmen für Mädchen und Frauen durchgeführt werden können.
Materra hat des weiteren über die Aktion Medeor preiswerte Erwerbsmöglichkeiten für Medikamente hergestellt.
Kontakt: Senta Möller, Sabine Oliver