Tuzla: Errichtung eines Gewerbezentrums für traumatisierte Frauen und Kinder aus Srebrenitza

Amica e.V. in Freiburg betreute zusammen mit Amica Schweiz und Amica Bologna schon
mehrere Jahre traumatisierte Frauen und ihre Kinder in Bosnien. In Tuzla wurde ein Koordinationsbüro, ein Projekthaus, drei Clubhäuser in verschiedenen Stadtteilen und vier Frauenbetriebe errichtet, eine Wäscherei, eine Gärtnerei, eine Nähwerkstatt und eine Lebensmittelkooperative wurden eingerichtet. Außerdem wurde eine Abendschule und
Nachhilfeunterricht angeboten.

Im Projekthaus wurden jeweils für 5 Monate je 2 Gruppen von 15 Frauen, 8 Vorschulkindern und 8 Schulkindern betreut. Ziel der Betreuung war es, in Gesprächen und mit kreativen Tätigkeiten die erlittene Traumatisierung durch die Massaker in Srebrenitza zu bearbeiten und eine Wiedereingliederung in das immer noch chaotische Zivilleben zu ermöglichen. Die Betreuung erfolgte durch eine fachlich qualifizierte Leiterin des Hauses, ferner durch eine Ärztin, zwei Erzieherinnen für die Kindergruppen, eine Schneiderin und eine Aushilfskraft. Die Nachfrage war etwa doppelt so hoch wie die angebotenen Plätze im Projekthaus. Grundlage für die Aufnahme in eine Gruppe war ein Fragebogen und ein Gespräch. Ein wichtiger Aufnahmegrund waren massive Entwicklungsrückstände der Kinder. Bei der Zusammenstellung der Gruppen wurde auf eine Mischung geachtet, die die Integration fördern kann: Vertriebene, Rückkehrerinnen aus Deutschland, Stadtbewohnerinnen.