Managua: Aufbau einer Jugendklinik

Aufbau einer Beratungsstelle in Managua als ambulante Abteilung in der Kinder- und Jugendklinik, in der junge Frauen und Männer zur Vorbeugung vor unerwünschten Schwangerschaften, über familiäre Gewalt, Drogen, sexuellen Missbrauch beraten und Verhütungsmittel verschrieben werden. 

Die Klinik berät sozial gefährdete oder belastete Jugendliche an ausgewählten Schulen.
Die vier häufigsten Ursachen für die Inanspruchnahme der psychologischen Beratung sind Konflikte zwischen Eltern und Kindern, innerfamiliäre Gewalt, Verhaltens- und Beziehungsprobleme gefolgt von Fragen der Sexualbeziehungen und Jugendschwangerschaften. Die Zahl der Schwangerschaften in den Schulen, in denen die Jugendklinik arbeitet, sind in Folge der Beratungen gesunken. Wo schwerpunktmäßig beraten wird, gibt es überhaupt keine Fälle von ungewollten Schwangerschaften mehr.

In die medizinische Beratung kamen die meisten jungen Leute wegen Kontrazeptiva (51.02%), allerdings viele auch wegen allgemeiner Gesundheitsprobleme (37.9%).
Typische gynäkologische Probleme machten einen vergleichsweise kleinen Anteil aus:
(7.3%, sexuell übertragbare Krankheiten 1.9% und Schwangerschaftsvorsorge 1.84%).
Erfreulich war, dass die präventive Idee der medizinischen Beratungtatsächlich realisiert werden konnte.

Bei der psychologischen Beratung war eine Verzehnfachungder Ratsuchenden gegenüber dem Vorjahr zu verzeichnen: im Zeitraum Mai bis Oktober 1999 waren es 1.172 Beratungen
(ein großer Teil in Gruppen). Bei der medizinischen Beratung war ebenfalls ein Anstieg zu verzeichnen: Von Mai bis Oktober 1999 kamen 1.952 Personen in die Ambulanz.
Der Großteil der Patienten (61.9%) war im Alter zwischen 15 und 18 Jahren.

materra hat zu den Gesamtkosten der Jugendklinik im Jahr 1997 25 000 DM,
im Jahr 1999 10 000 DM beigetragen.