Vientiane: Ausbildung zum Facharzt für das Fach Frauenheilkunde und Geburtshilfe

Facharztstipendiat*innen an der National University of Laos

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Im April 2006 haben die ersten fünf Facharztstipendiaten für das Fach Frauenheilkunde und Geburtshilfe die National University of Laos verlassen und sind zu einer weiteren viermonatigen Ausbildung in operativer Gynäkologie an die Lehrkrankenhäuser von Ho Chi Minh City -Vietnam gereist. Hier haben sie sozusagen den letzten Schliff vor ihrem Einsatz in den Provinzkrankenhäusern des Landes erhalten.

Vorausgegangen war eine mehrtägige schriftliche und praktische Prüfung Ende März an der Uniklinik Sethathirath in Vientiane. Die Überreichung der Prüfungsurkunden erfolgte in feierlichem Rahmen im Beisein vom Dekan, dem stellvertretenden Erziehungsminister, Kanzler der Deutschen Botschaft und Michael Runge.

Seit September 2006 versehen alle fünf Kollegen jetzt ihren Dienst wie geplant. Es ist vorgesehen, nach dem ersten Jahr alle fünf Kollegen nochmals zu einem Workshop nach Vientiane einzuladen, um mit Ihnen ihre Fähigkeiten und Probleme im neuen Umfeld zu besprechen. Wir erhoffen uns davon wertvolle Hinweise für die Ausbildung der nachfolgenden Stipendiaten. Bis zum Herbst 2008 werden noch zehn weitere materra– und drei Regierungsstipendiaten ihre Facharztausbildung abgeschlossen haben.

Inhaltlich erweitertes Folgeprojekt

Das von materra, dem Asia-Link-Programm der Europäischen Union und dem Wissenschaftsministerium Baden-Württemberg geförderte Projekt kommt damit zu einem Ende und wird ab November 2007 durch ein Folgeprojekt „Ausbildungskooperation in Frauenheilkunde und Geburtshilfe zwischen der Albert-Ludwigs-Universität Freiburg und der National University of Laos“ fortgesetzt werden. Ziel des neuen Projektes ist es, die erfolgreich begonnene Ausbildungskooperation nicht nur fortzusetzen, sondern auch inhaltlich zu erweitern.

Es ist geplant, ein zweites Trainingszentrum im Provinzkrankenhaus in Luang Prabang für die ärmsten nördlichen Provinzen des Landes aufzubauen. Michael Runge wird zu diesem Zweck die nächsten fünf Jahre jeweils in sechs Wintermonaten in Vientiane und Luang Prang die laotischen Kollegen ausbilden. Das Programm wird weitere Stipendiaten aufnehmen und bis zum Projektende 2012 insgesamt 40 – 50 Fachärzte ausgebildet haben, die dann in allen 17 Provinzkrankenhäusern in doppelter oder dreifacher Besetzung ihren Dienst versehen werden.

Die Ausbildung von Fachärzten und Hebammen wird von der laotischen Regierung als eine wesentliche Säule im Kampf gegen die mütterliche Sterblichkeit – auch im Sinne der Millennium Development Goals der Vereinten Nationen – gesehen. Neben dem inhaltlichen Aufbau eines zweiten Trainingszentrums mit modernen Untersuchungseinheiten für Frauen und ihre Kinder, einem Lehr-Kreißsaal und besseren Operationsmöglichkeiten werden sechs weitere Unterrichtsmodule in englischer und laotischer Sprache erarbeitet.

Die bereits hergestellten 18 Modullehrbücher und die dazugehörigen Powerpoint-Präsentationen werden jetzt ins Laotische übersetzt und somit langfristig die Lehre der Hochschullehrer in Laos sicherstellen. Im Rahmen des Projektes werden an allen Provinzkrankenhäusern, an denen unsere neuen Fachärzte tätig sind, Krebsvorsorgeeinrichtungen entstehen, Zytologieassistenten (für den Krebsabstrich) ausgebildet werden. An den Trainingszentren soll, nach entsprechendem Training einheimischer Kollegen, die mikroinvasive Chirurgie (Laparoskopie und Hysteroskopie) für eine kostengünstigere und bessere Versorgung der Frauen eingeführt werden.

Mit dem Start des Projektes im November 2007 wird auch das Projekt „Krebskranke Frauen“ in Laos, das von Frau Rose Schipper (Gastwirtin Restaurant Rose Freiburg) gefördert wird, in die Praxis umgesetzt werden.

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