Paza sauti – Erhebe deine Stimme

Geflüchtete Frauen werden befähigt, ihre Geschichte zu erzählen

Land: Kenia (Nairobi)
Projektträger: Materra. Stiftung Frau und Gesundheit
Projektpartner in Nairobi: Slum TV
Projektkosten: EUR 135.700 €
Laufzeit: 1.12.2021 – 31.5. 2024

Benötigte Spenden bis Projektende:
10.000 €

Projektleitung: Judith Fehrenbacher

Die eigene Geschichte erzählen zu können ist besonders in Notlagen existenziell und scheint selbstverständlich – ist es aber nicht. Sam Hopkins, Co-Founder unseres lokalen Projektpartners Slum TV und Dozent an der KHM führt in die Problematik ein, die entsteht, wenn man nicht über sein eigenes Bild verfügt – und setzt damit die Koordinaten für unsere Workshops mit geflüchteten Frauen: Paza sauti – Erhebe deine Stimme.

Videodokumentation des Projekts PAZA SAUTI
(Play-Button in Bildmitte klicken)

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Paza sauti – Hintergrund

Seit Jahrzehnten fliehen Menschen aus den kenianischen Nachbarsländern nach Nairobi. In manchen informellen Siedlungsgebieten im Nordosten der Stadt stellen sie schon die Mehrheit der dortigen Bevölkerung. Die Pläne der Regierung, das größte Flüchtlingslager der Welt in Dadaab zu schließen, werden diesen Zuzug verstärken und konfliktreiche Nachbarschaften entstehen lassen. So leben z.B. Al Shabab Milizen und Opfer in Eastleigh Seit an Seit. Die Geflüchteten haben meist keine offiziellen Dokumente, der Zugang zum legalen Arbeitsmarkt bleibt ihnen verwehrt. Insbesondere Frauen sind betroffen von Armut und Gewalt und mangelhafter Gesundheitsversorgung.

Projektziele

Empowerment der weiblichen Geflüchteten, die aus den Herkunftsländern Somalia, Eritrea und Äthiopien stammen und sich in den Vierteln Eastleigh, Korogocho und Pangani im Nordosten Nairobis niedergelassen haben. Durch den Erwerb von medialer Kompetenz, Schaffung einer Bildungsplattform und Teilnahme an Film- und Hörfunkproduktionen können sie sich mit anderen Betroffenen über ihre Situation austauschen und sie dadurch verbessern. „Paza Sauti“  – auf deutsch „Erhebe deine Stimme“ – heißt das Projekt und auch die Radiosendung, die regelmäßig aus der Lebenswelt der Geflüchteten berichtet. Den Ausgangspunkt bilden Workshops, in denen Strategien des Storytellings vermittelt werden. Sie helfen den Betroffenen, ihre Herkunftsgeschichte und die oft traumatisierende Erfahrung ihrer Flucht, außerdem die meist prekären Lebensverhältnisse im neuen Umfeld zu schildern. Das Erzählen der eigenen Geschichte(n) als individuelles Schicksal dient außerdem dazu, in den Aufnahmegemeinschaften Vorurteile abzubauen und Empathie zu wecken.  Es bringt die Lebenswelt der Geflüchteten aus ihrer eigenen Sicht zu Wort und damit zu Gehör und schafft so die Voraussetzung für eine erleichterte Integration in die kenianische Gesellschaft.

Projektverlauf

Das Projekt läuft seit Dezember 2022, Slum TV hat bereits zwei Kurse mit geflüchteten Frauen erfolgreich durchgeführt. Das folgende Video vermittelt einen Einblick in die laufende Projektarbeit, es ist im Dezember 2022 bei einem Projektbesuch entstanden. Die Kursteilnehmerinnen berichten darin, wie ihnen die Unterstützung durch Slum TV dabei geholfen hat, sich aus ihrer Mut- und Perspektivlosigkeit zu befreien. Auch die Projektleiterin Pauline Njau  kommt zu Wort. Am Anfang wird kurz die Entstehungsgeschichte von Slum TV rekapituliert. Einer der Gründer, der kenianische Künstler Sam Hopkins erklärt das Anliegen der im Jahr 2008 ins Leben gerufenen Initiative. Mittlerweile ist er Dozent an der Kölner Kunsthochschule für Medien.

Bitte spenden Sie!

Das Projekt wird zu 75 % mit Fördermitteln des Ministeriums für Entwicklungszusammenarbeit (BmZ) finanziert. Um unseren Anteil von 25 % (34.000 €) bis 2024 beizusteuern, fehlen uns noch 10.000 €. Deshalb unsere Bitte an Sie: Helfen Sie uns beim Endspurt. Mit Ihrer Spende können wir die Unterstützung der geflüchteten Frauen in dem so erfolgreich laufenden Projekt bis zum Projektende 2024 fortsetzen. Jeder Beitrag zählt. Wir danken Ihnen!

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